Räume sind aufgeladen durch verschiedene Aspekte, die wir oft – ganz unbewusst – spüren können. Ein Ort kann Erinnerungen an Vergangenes hervorrufen, Altes und Neues verbinden und unendlich inspirierend sein.

Grazyna Maniecka und Robert Szkudlarek verstehen es vortrefflich, sich auf Orte und Räume einzulassen, sie zu akzentuieren, zu kommentieren und umzuwandeln.

Begleitend zur Sonderausstellung „Faszination Papier“ im Museum haben sie einen geschichtsgeladenen Tatort für ihre künstlerische Neuschöpfung ausgewählt: Das sogenannte alte Museum, das sein Domizil in der nahe der Pauluskirche gelegenen Stadthausgalerie hatte. Hier bespielen sie sowohl den großen Sonderausstellungssaal wie auch das dazugehörige kleinere Kabinett.

Grazyna Maniecka und Robert Szkudlarek sind mit der Architektur eine Liaison auf Zeit eingegangen: eroberten sich Flächen, Wände, Decken, Türen, Treppen, Winkel und Nischen. Mit rein weißem Papier ließen sie ein ästhetisches raumgreifendes Gesamtkunstwerk entstehen, das für die Betrachtenden einen ungewöhnlich spannenden Erlebnisraum mit facettenreichen Assoziationsmöglichkeiten bietet. Darüberhinaus gelingt es den beiden Künstlern mit ihrer höchst sinnlichen Arbeit, die unge-ahnten gegensätzlichen Qualitäten von Papier zu spiegeln: Zartheit und Stärke sowie Zerbrechlichkeit und Widerstandsfähigkeit, Haptisches und Unberührbares.